Forditás, auch bekannt als „zweiter Schrei“ im Weinherstellungsprozess, ist eine Technik zur Herstellung von Süßwein, die vor allem im Weinbaugebiet Tokaj in Ungarn praktiziert wird. Dieser einzigartige Wein wird aus den Rückständen der Aszú-Produktion gewonnen, einem edelsüßen Wein aus Trauben, die von der Edelfäule befallen sind. Forditás ist weniger bekannt als sein bekannterer Verwandter, der Tokajer Aszú, bietet jedoch ein faszinierendes Geschmackserlebnis, das von Weinliebhabern geschätzt wird.
Herkunft und Historische Bedeutung
Forditás hat seinen Ursprung im Tokajer Weinbaugebiet, einer der ältesten Weinregionen der Welt, die für ihre edelsüßen Weine berühmt ist. Der Begriff „Forditás“ bedeutet auf Ungarisch „wenden“ oder „umkehren“, was die Herstellungsmethode treffend beschreibt. Traditionell wurde dieser Wein aus der wiederholten Nutzung der Aszú-Paste gewonnen, die beim ersten Pressen der Aszú-Trauben zurückblieb.
Herstellungsprozess
Die Herstellung von Forditás beginnt mit den übriggebliebenen Traubenschalen und -kernen der Aszú-Trauben. Diese werden nach der ersten Pressung erneut mit frischem Wein übergossen, um den verbliebenen Zucker und die Aromen zu extrahieren. Nach einer kurzen Mazeration wird der Wein dann abermals gepresst und vergoren. Diese erneute Nutzung der Aszú-Rückstände verleiht dem Forditás seinen charakteristischen süßen und komplexen Geschmack.
Sensorik und Geschmack
Forditás ist bekannt für seine reichhaltige Aromatik, die an getrocknete Früchte, Honig und Gewürze erinnert. Die Süße des Weins wird durch eine gut ausbalancierte Säure ergänzt, die ihm Frische und Vitalität verleiht. Im Vergleich zu Aszú-Weinen ist Forditás oft etwas leichter und weniger intensiv, was ihn zugänglicher macht.
Servierempfehlungen
Forditás wird idealerweise bei einer gekühlten Temperatur von etwa 10-12 Grad Celsius serviert. Er passt hervorragend zu Desserts, insbesondere solchen mit Frucht- oder Nussnoten. Auch als Aperitif oder zu würzigen Käsevariationen kann Forditás genossen werden.
- Serviertemperatur: 10-12 Grad Celsius
- Kombination: Ideal zu Desserts und Käseplattierungen
Küchentechnik und Anwendung
In der Küche kann Forditás als Bestandteil von Saucen oder Desserts verwendet werden, um diesen eine besondere Süße und Aromatik zu verleihen. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass der Wein seinen komplexen Geschmack bei starker Erhitzung verlieren kann, weshalb er meist erst gegen Ende des Kochprozesses hinzugefügt werden sollte.
Typische Missverständnisse
Ein häufiges Missverständnis bei Forditás besteht darin, dass er als minderwertige Version des Aszú betrachtet wird. Tatsächlich ist Forditás ein eigenständiger Wein mit einem einzigartigen Charakter, der durch seine spezielle Herstellungsmethode geprägt wird.
Freuen Sie sich darauf, mit Forditás einen weniger bekannten, aber nicht minder faszinierenden Vertreter der Tokajer Weinfamilie zu entdecken. Seine Vielseitigkeit und der besondere Geschmack laden dazu ein, den eigenen kulinarischen Horizont zu erweitern und besondere Genussmomente zu erleben.
Forditás FAQ
Was ist Forditás und wie wird er hergestellt?
Forditás ist ein Süßwein, der insbesondere im Tokajer Weinbaugebiet in Ungarn hergestellt wird. Er entsteht durch die erneute Nutzung der Aszú-Paste, die beim ersten Pressen der Aszú-Trauben übrig bleibt. Diese Rückstände werden mit frischem Wein übergossen, um Zucker und Aromen zu extrahieren, anschließend erneut gepresst und vergoren.
Wie unterscheidet sich Forditás von Tokajer Aszú?
Forditás und Tokajer Aszú sind beide edelsüße Weine aus dem Tokajer Gebiet, jedoch unterscheidet sich Forditás durch die Methode der erneuten Nutzung der Aszú-Rückstände. Während Tokajer Aszú intensiver und schwerer ist, bietet Forditás einen leichteren, aber immer noch reichhaltigen Geschmack.
Wie sollte Forditás am besten serviert werden?
Forditás sollte idealerweise gekühlt bei 10-12 Grad Celsius serviert werden. Er harmoniert hervorragend mit Desserts, insbesondere solchen mit Frucht- oder Nussnoten, sowie würzigen Käsevariationen. Auch als Aperitif kann Forditás genossen werden.