In Norddeutschland, insbesondere auf den Inseln und in Küstengebieten, erfreut sich der Pharisäer großer Beliebtheit. Dieses Heißgetränk kombiniert Kaffee mit Rum und Sahne und wird traditionell bei festlichen Anlässen serviert. Der Pharisäer hat nicht nur einen unverwechselbaren Geschmack, sondern auch eine interessante Entstehungsgeschichte, die eng mit der norddeutschen Kultur verbunden ist. In diesem Artikel lernen Sie alles Wissenswerte über diese besondere Kaffeezubereitung, inklusive ihrer Herkunft, Zubereitungsmethoden und besonderer Merkmale.
Herkunft und Geschichte des Pharisäers
Der Pharisäer hat seinen Ursprung in der norddeutschen Region, insbesondere auf der Insel Nordstrand. Der Legende nach entstand das Getränk im 19. Jahrhundert. Bei einer Tauffeier auf Nordstrand wollte der Pastor, ein strenger Gegner von Alkohol, die Gäste vom Trinken abhalten. Die Feiernden verbergen den Rum in ihrem Kaffee, indem sie Sahne als Abdeckung nutzen. Als der Pastor das bemerkte und „Ihr Pharisäer!“ ausrief, war der Name des Getränks geboren.
Zubereitung des Pharisäers
Die Zubereitung eines Pharisäers ist einfach, doch es erfordert ein gewisses Maß an Geschick, um den Balanceakt zwischen Kaffee, Rum und Sahne perfekt zu meistern:
- Brühen Sie einen starken schwarzen Kaffee.
- Geben Sie etwa 2-4 cl braunen Rum in eine Tasse oder ein stabiles Glas.
- Füllen Sie die Tasse mit dem heißen Kaffee auf, bis sie etwa drei Viertel voll ist.
- Schlagen Sie die Sahne leicht und setzen Sie sie behutsam auf den Kaffee, sodass sich keine Schichten vermischen.
Achten Sie darauf, dass der Rum nicht durch die Sahne verdunstet. Ein gut zubereiteter Pharisäer sollte die Sahne als Krönung haben, während der Rum diskret im Kaffee verborgen bleibt.
Variationen und besondere Merkmale
Während der klassische Pharisäer nur aus diesen drei Zutaten besteht, gibt es einige Variationen, die andere Geschmacksnoten einbringen:
- Verfeinern Sie den Geschmack mit einer Prise Zucker oder einer Note von Vanille.
- Versuchen Sie die Zugabe von Kakao-Pulver auf der Sahne für ein schönes, optisches Finish.
- Eine Variante mit starkem Espresso anstelle herkömmlichen Kaffees ergibt einen intensiveren Geschmack.
Ein typisches Missverständnis ist, dass der Pharisäer wie ein Irish Coffee serviert werden sollte. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der ungeschlagenen Sahne und im Charakter des Rums, der beim Pharisäer im Hintergrund bleibt und nicht flambiert wird.
Praktische Tipps für Ihre Pharisäer-Zubereitung
Um Ihnen das bestmögliche Ergebnis zu garantieren, finden Sie hier einige Tipps:
- Sahne sollte nicht zu steif geschlagen sein, um sich perfekt auf dem Kaffee zu platzieren.
- Hochwertiger dunkler Rum gibt dem Pharisäer seinen charakteristischen Geschmack – sparen Sie hier nicht an Qualität.
- Die optimale Trinktemperatur wird durch das Erwärmen der Kaffeetasse vorab erreicht.
Freuen Sie sich darauf, Ihre Freunde und Familie mit Ihrer neu gewonnenen Expertise zu beeindrucken. Der Pharisäer ist nicht nur ein geschmackliches Vergnügen, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, in geselliger Runde Geschichten von Tradition und Kultur zu teilen. Genießen Sie das Zusammenspiel aus kräftigem Kaffee, edlem Rum und luftiger Sahne und entwickeln Sie Ihr persönliches Rezept für diesen norddeutschen Klassiker.
Pharisäer FAQ
Was ist ein Pharisäer und woher stammt er?
Ein Pharisäer ist ein traditionelles norddeutsches Heißgetränk, das aus Kaffee, Rum und Sahne besteht. Dieses Getränk hat seinen Ursprung auf der Insel Nordstrand im 19. Jahrhundert, als es bei einer Tauffeier aus der Not heraus entstand, um den Konsum von Alkohol vor einem abstinenten Pastor zu verbergen.
Wie bereite ich einen Pharisäer richtig zu?
Um einen Pharisäer zuzubereiten, brühen Sie zunächst starken schwarzen Kaffee und geben 2-4 cl braunen Rum in eine Tasse. Füllen Sie die Tasse mit dem heißen Kaffee auf, bis sie etwa drei Viertel voll ist, und setzen Sie leicht geschlagene Sahne behutsam obendrauf, ohne die Schichten zu vermischen. Achten Sie darauf, dass der Rum unter der Sahne verborgen bleibt.
Welche Variationen des Pharisäers gibt es?
Abgesehen vom klassischen Pharisäer können Sie den Geschmack durch die Zugabe von Zucker, Vanille oder Kakao-Pulver variieren. Eine beliebte Abwandlung ist die Verwendung von starkem Espresso anstelle von herkömmlichem Kaffee, was dem Getränk einen intensiveren Geschmack verleiht.