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Sackwein, auch einfach als „Sack“ bekannt, ist eine historische Bezeichnung für einen gespriteten Weißwein, der vorwiegend im 16. und 17. Jahrhundert populär war. Sackwein stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, vor allem Spanien und Portugal, und wurde bevorzugt nach England importiert, wo er großen Anklang fand. Eine seiner bekanntesten Varianten ist der Sherry, welcher aus der Region Jerez in Spanien kommt. Der Begriff „Sack“ könnte vom spanischen Wort „saca“ abgeleitet sein, was so viel wie „entnehmen“ bedeutet, worauf die Praxis hindeutet, Wein aus dem Fass zu entnehmen – eine gängige Methode während dieser Zeit.

Herstellung und Charakteristika

Der Sackwein unterscheidet sich von anderen Weinen vor allem durch seinen hohen Alkoholgehalt. Dieser wird nicht nur durch die natürliche Gärung erreicht, sondern auch durch das Hinzufügen von Branntwein, ein Prozess, der als Aufspriten bekannt ist. Dadurch wird der Wein stabiler und länger haltbar, was seinen Transport über weite Strecken erleichterte.

Charakteristisch für Sackwein ist ein süßer, kräftiger Geschmack. Dies war auf den hohen Restzuckergehalt zurückzuführen, der oft durch das Aufspriten erhalten blieb, weil die Gärung gestoppt wurde, bevor der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt werden konnte.

Anwendung und Beliebtheit

Im 16. und 17. Jahrhundert war Sackwein besonders in England beliebt, nicht nur als Genussmittel, sondern auch, weil er als Grundlage für verschiedene kulinarische Anwendungen diente. Er wurde oft in der Küche verwendet, um Saucen anzureichern oder Fisch- und Fleischgerichte zu verfeinern.

  • Als Aperitif genossen
  • Zutat für Saucen und Dressings
  • Bestandteil von geschichtsträchtigen Rezepten, z.B. Betrunkener Kuchen

Typische Missverständnisse

Sackwein wird häufig mit modernen gespriteten Weinen gleichgesetzt, doch es gibt einige historische Unterschiede. Zum einen war Sackwein nicht an eine bestimmte Weinregion gebunden und konnte aus verschiedenen Regionen stammen, solange die technische Beschreibung zutraf. Zum anderen ist der moderne Sherry, obwohl ein direkter Nachfahre, spezialisierter und variiert heute von trocken bis süß, während Sack damals überwiegend süß war.

Ein weiteres Missverständnis ist, dass sackartige Weine gleichbedeutend mit minderwertigen Produkten sind. Historisch gesehen, galten sie als hochwertige Genussmittel, die nur für wohlhabende Konsumenten zugänglich waren.

Ermutigender Abschluss

Sackwein bietet einen faszinierenden Blick, sowohl in die Geschichte des Weinbaus als auch in die kulturellen Gepflogenheiten vergangener Epochen. Er zeigt sowohl die Innovationskraft der Winzer und Händler als auch die Anpassungsfähigkeit der Küche jener Zeit. Wenn Sie auf ein Fläschchen Sack oder Sherry stoßen, probieren Sie es aus und lassen Sie sich von den reichhaltigen Aromen und der interessanten Historie dieses bemerkenswerten Weins begeistern. Möglicherweise finden Sie nicht nur ein neues Lieblingsgetränk, sondern auch eine spannende Geschmacksreise, die Ihre kulinarischen Erkundungen bereichert.

Sack FAQ

Was ist Sackwein?

Sackwein ist eine historische Bezeichnung für einen gespriteten Weißwein aus dem 16. und 17. Jahrhundert, populär in England und hauptsächlich aus dem Mittelmeerraum importiert. Er zeichnet sich durch hohen Alkoholgehalt und süßen Geschmack aus, oft resultierend aus unvollständiger Gärung aufgrund von Aufspriten.

Wie wird Sackwein hergestellt?

Die Herstellung von Sackwein beinhaltet die natürliche Gärung des Weins, gefolgt von der Zugabe von Branntwein, ein Prozess, der als Aufspriten bekannt ist. Dieser Vorgang erhöht den Alkoholgehalt und stoppt die Gärung, wodurch der Zuckerrestgehalt erhalten bleibt und der Wein süß und kräftig im Geschmack ist.

Wofür wurde Sackwein verwendet?

Sackwein fand vielfältige Anwendungen, insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert, wo er nicht nur als Genussmittel diente, sondern auch häufig zur Verfeinerung von Speisen in der Küche genutzt wurde. Er diente als Zutat in Saucen, Dressings und traditionellen Rezepten, wie dem Betrunkenen Kuchen, und wurde häufig als Aperitif genossen.

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Sack:
Clara Kornfeld.
lebensmittel-lexikon.de Oktober 7, 2024.
Letzte Bearbeitung Oktober 7, 2024.

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