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Acrylamid ist eine chemische Verbindung, die vor allem dann entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel bei hohen Temperaturen über 120 Grad Celsius gebacken, gebraten oder frittiert werden. Dieser Prozess wird als Maillard-Reaktion bezeichnet, bei der neben Acrylamid auch andere geschmackgebende und farbgebende Stoffe entstehen. Obwohl diese chemische Verbindung natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommt, wurde sie erstmals in den frühen 2000er Jahren mit Gesundheitsbedenken in Verbindung gebracht, was die Lebensmittelindustrie und Verbraucher gleichermaßen sensibilisiert hat.

Was ist Acrylamid?

Acrylamid, chemisch auch als Acrylsäureamid oder Prop-2-enamid bekannt, ist eine organische Verbindung, die in bestimmten Lebensmitteln während des Erhitzens gebildet wird. Es handelt sich um ein Nebenprodukt der Reaktion zwischen bestimmten Aminosäuren, wie Asparagin, und Zuckerarten, die natürlich in Lebensmitteln vorkommen. Dieser Prozess wird durch hohe Temperaturen aktiviert, die bei gängigen Kochmethoden wie Backen, Braten und Frittieren erreicht werden.

Welche Lebensmittel enthalten Acrylamid?

  • Kartoffelprodukte: Pommes frites, Chips und Rösti sind typische Beispiele für Lebensmittel mit hohem Acrylamidgehalt.
  • Getreideprodukte: Kekse, Knäckebrot und Toastbrot können Acrylamid enthalten, insbesondere wenn sie stark gebräunt sind.
  • Kaffee: Auch in gerösteten Kaffeebohnen kann sich Acrylamid bilden, allerdings in deutlich geringeren Mengen.

Gesundheitliche Aspekte

Die Forschungen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Acrylamid laufen noch, aber es gibt Hinweise darauf, dass die Verbindung bei hohen Konzentrationen möglicherweise krebserregend wirkt. Diese Annahme basiert primär auf Studien an Laborratten, und auch wenn direkte Auswirkungen auf den Menschen noch nicht abschließend geklärt sind, empfiehlt es sich, den Konsum von stark erhitzten, stärkehaltigen Lebensmitteln im Alltag zu reduzieren.

Tipps zur Reduzierung von Acrylamid

  • Vermeiden Sie zu starke Bräunung: Backen Sie Kartoffelprodukte goldgelb statt dunkelbraun.
  • Blanchieren: Vor dem Braten oder Frittieren können Kartoffeln blanchiert werden, um den Gehalt an reduzierenden Zuckern zu senken.
  • Niedrigere Temperaturen verwenden: Reduzieren Sie die Back- und Frittiertemperatur, ohne die Garzeit maßgeblich zu verlängern.
  • Vollkorn bevorzugen: Bei Getreideprodukten kann die Verwendung von Vollkornteigen den Acrylamidgehalt reduzieren.

Typische Missverständnisse

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist die Annahme, dass gekochte Lebensmittel auch Acrylamid enthalten. Da die Bildung von Acrylamid erst bei Temperaturen über 120 Grad auftritt, ist das Risiko bei Kochmethoden wie Kochen und Dünsten minimal.

Diese Informationen sollten Ihnen helfen, besser zu verstehen, wie Acrylamid entsteht und in welchen Lebensmitteln es vorkommt. Kleine Anpassungen in Ihrer Zubereitungsmethode können bereits große Effekte im Hinblick auf die Minimierung des Acrylamidgehalts haben. Durch bewusste Entscheidungen können Sie Ihre Gerichte gesünder gestalten, ohne auf Genuss verzichten zu müssen. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um mit Freude und einem sicheren Gefühl Ihre kulinarischen Fähigkeiten auszubauen.

Acrylamid FAQ

Wie entsteht Acrylamid beim Kochen?

Acrylamid entsteht bei hohen Temperaturen über 120 Grad Celsius, vor allem während des Backens, Bratens oder Frittierens stärkehaltiger Lebensmittel. Dabei reagieren Aminosäuren wie Asparagin mit Zuckern in der sogenannten Maillard-Reaktion, die auch Geschmack und Farbe des Essens beeinflusst.

Welche Lebensmittel sind am stärksten von Acrylamid betroffen?

Lebensmittel wie Pommes frites, Chips, stark gebräuntes Toastbrot, Kekse und gerösteter Kaffee enthalten oft höhere Mengen an Acrylamid. Diese entstehen durch die Zubereitung bei hohen Temperaturen, die die Bildung dieser Chemikalie fördern.

Wie kann man die Aufnahme von Acrylamid reduzieren?

Um die Acrylamidaufnahme zu minimieren, sollte man Lebensmittel goldgelb statt dunkelbraun backen, Kartoffeln vor dem Braten blanchieren, niedrigere Temperaturen bevorzugen und vermehrt auf Vollkornprodukte setzen.

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Acrylamid:
Clara Kornfeld.
lebensmittel-lexikon.de Dezember 23, 2023.
Letzte Bearbeitung Dezember 23, 2023.

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